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Welches Geschoss? Teilmantel-, Teilzerlegungs- oder Deformationsgeschoss im Vergleich

Gunfinder Magazin

Zerlegungs- oder Deformationsgeschoss?

Bei jagdlicher Munition ist es essentiell, dass das Projektil nach Eindringen in den Wildkörper möglichst viel Zerstörungswirkung entfaltet. Idealerweise wird das Stück schnell und schmerzlos erlegt und kommt ohne Fluchtstrecke am Anschuss zu liegen.  Andererseits soll das Geschoss noch soviel Restenergie besitzen, dass es zum Ausschuss kommt- also nicht alle Energie im Wildkörper abgeben. Geschosse welche diesen Zweck erfüllen, lassen sich unter dem Begriff Expandierende Geschosse zusammenfassen. Dies sind Teilmantel-, Teilzerlegungs- und Deformationsgeschosse sowie Deformationsgeschosse monolithischen Aufbaus. Im Ausland finden teilweise auch  Vollmantelgeschosse jagdliche Verwendung, bei uns wird diese jedoch fast ausschließlich bei der Jagd auf Raubwild genutzt. 

Expandierende Geschosse vergrößern nach dem Auftreffen kontrolliert ihren Querschnitt um eine hohe Energieabgabe im Wildkörper zu entfalten. Gleichzeitig sollen sie Tiefenwirkung und Ausschuss gewährleisten.

 

Teilmantelgeschosse

Teilmantelgeschosse sind bei Jägern sehr beliebt, vor allem weil sie traditionell und meistens verhältnismäßig günstig sind. Allerdings zersplittern diese Geschosse oft im Wildkörpern, mitunter bevor sie die lebenswichtigen Organe erreichen.  Schwere Teilmantelgeschosse sind lang, fliegen relativ langsam und haben eine hohe Querschnittsbelastung, was dazu führt, dass sie nicht sofort im Wildköper zersplittern. Geschosse mit geringerem Gewicht fliegen schneller und müssen stabiler gebaut sein, um bei der hohen Wucht beim Aufprall nicht sofort zu zersplittern. Daher sollte die Laborierung mit dem Kaliber im Einklang stehen. Als Faustformel: Keine zu leichten Geschosse bei starken (oder gar Magnum-) Kalibern.

 

Teilzerlegungsgeschosse

Ein Teilzerlegungsgeschoss besteht aus zwei Teilen, wovon sich der vordere beim Aufprall in mehrere Splitter zerlegt. Der verbleibende hintere Geschossteil, auch “Geschossbolzen” genannt soll massestabil weiterfliegen und für Ausschuss aus dem Wildkörper sorgen. In der Theorie soll der den Wildkörper durchdringende Geschossbolzen einen Sog erzeugen, welcher die Splitter aus dem Wildkörper saugt. In der Praxis kann es allerdings passieren, dass Fragmente des Projektils im Wildbret verbleiben. Aufgrund dessen, und weil die durch den Geschossbolzen erzielte Tiefenwirkung in der Jägerschaft umstritten ist, sind Teilzerlegungsgeschosse die am wenigsten verwendeten Geschosse. Außerdem werden sie oft mit einer übermäßigen Wildbretentwertung assoziiert.

 

Deformationsgeschosse

Deformationsgeschosse sind gebondete Mantel-Kern-Konstruktionen. Das Bonding sorgt dafür, dass Mantel und Kern fest verbunden sind und sich im Wildkörper nicht voneinander trennen. Das Geschoss ist massestabil, bleibt also in einem Stück und pilzt während des Durchdringen des Wildkörpers auf.

Unter monolithischen Geschossen versteht man dabei Geschosse, deren Kern (mit oder ohne Blei) aus einem Stück besteht. Es bibt auch Zweikammergeschosse,  bei welchen sich zwei Bleikernen im Geschossmantel befinden. Der vordere Kern ist mit dem Mantel verschweißt und pilzt kontrolliert bis zum Mittelsteg auf. Der hintere Bleikern ist jedoch nicht mit dem Mantel verbondet und saugt sich trägheitsbedingt beim Aufprall im Mantel nach vorne, was das Aufpilzen des Geschosses verstärkt. 

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