Die wichtigesten Kurzwaffenkaliber sind:
- .22 lfb
- 7,65 mm Browning
- .380 ACP (auch: 9mm kurz)
- 9 mm Luger
- .40 S&W
- .44 Magnum
- .45
- 10 mm Auto
Für Jäger sind Kurzwaffen von großer Bedeutung, insbesondere für den Fangschuss und die Fallenjagd. In den letzten Jahren haben Kurzwaffen insbesondere als Fangschusswaffen an Bedeutung gewonnen. Die Gründe dafür liegen vor allem in den anderen Methoden: Das Abfangen mit einer Blankwaffe ist schwierig und mit Anspannung verbunden. Vor allem bei schwerem Schalenwild kann zudem ein erhöhtes Gefahrenpotential bestehen. Das Abfangen mit einer Langwaffe im dichten Unterholz ist hingegen schwierig, da sie lang und sperrig ist und die aufmontierte Optik präzise Schüsse nur auf größere Entfernungen zulässt.
Das deutsche Waffengesetz gesteht Jägern grundsätzlich zwei Kurzwaffen zu, um den Besitz einer kleinkalibrigen Kurzwaffe für die Fallenjagd und einer großkalibrigen Kurzwaffe für den Fangschuss zu ermöglichen. Gemäß § 19 Bundesjagdgesetz muss die zum Fangschuss verwendete Munition eine Mündungsenergie von mindestens 200 Joule aufweisen. Basierend auf ballistischen Daten erlauben bestimmte Kaliber das Erreichen dieser Anforderung. Laut Herstellerangaben ist die schwächste Fangschusspatrone in der Regel die 7,65 mm Browning, die normalerweise etwas über 200 Joule erreicht. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Energie bei einer standardisierten Messlauf-Länge von 150 mm ermittelt wird. Die meisten Kurzwaffen haben einen deutlich kürzeren Lauf, sodass die angegebene Mündungsenergie des Herstellers nicht erreicht wird. Daher wird von der Verwendung des Kalibers 7,65 mm Browning abgeraten, und die Untergrenze sollte eher bei 9 mm Luger oder .38 Spezial liegen. Für stärkeres und wehrhafteres Wild wird empfohlen, auf stärkere Revolverkaliber wie .357 Magnum, .41 Magnum und .44 Magnum zurückzugreifen. Hier gilt die einfache Regel: Je größer das Kaliber, desto schneller stirbt das beschossene Wild. Außerdem weist eine Waffe mit längerem Lauf mehr Mündungsenergie auf, da das Geschoss einen längeren Weg im Lauf zurücklegt, während das Treibladungspulver abbrennt. Die Länge des Laufs entspricht also dem Beschleunigungsweg. Ein langer Lauf macht die Waffe jedoch auch schwerer, und ein großes Kaliber erfordert vom Jäger, einen weiteren schweren Gegenstand durch das Revier zu tragen. Das hohe Gewicht hat jedoch auch seine Vorteile, da der Rückstoß der Waffe proportional geringer ausfällt.
Neben der Wahl des Kalibers stehen Jäger vor der Entscheidung zwischen Revolvern und Pistolen. Revolver werden als robuster, einfacher zu bedienen und sicherer angesehen, da sie ohne vorgespannten Hahn nicht versehentlich losgehen können. In den letzten Jahren sind die Sicherheitsmechanismen von Pistolen, auch im Bereich der Behördenwaffen, jedoch deutlich sicherer und zuverlässiger geworden. Es gibt Modelle, die die gewünschten Anforderungen an Leichtigkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und ausreichendes Kaliber erfüllen, wie beispielsweise die Pistolen des österreichischen Herstellers GLOCK. GLOCK hat sich nicht nur bei militärischen Einheiten und Sportschützen, sondern auch bei Jägern einen großen Beliebtheitsgrad erarbeitet.
Die Wahl zwischen Revolvern und Pistolen hängt von den individuellen Vorlieben und Anforderungen des Jägers ab. Revolver bieten eine traditionelle Ästhetik und das Gefühl von Solidität. Sie sind bekannt für ihre Zuverlässigkeit und ihre Fähigkeit, verschiedene Munitionstypen zu verwenden. Die einfache Bedienung eines Revolvers ohne externe Sicherungen und die Tatsache, dass er nicht durch das Auslösen eines Schlagbolzens versehentlich losgehen kann, sind weitere Vorteile, die viele Jäger schätzen.
Pistolen hingegen bieten oft eine größere Magazinkapazität, schnellere Schussfolge und leichtere Handhabung. Moderne Pistolenmodelle verfügen über verbesserte Sicherheitsmechanismen wie Griffsicherungen, Abzugssicherungen und Schlagbolzensicherungen, um die Wahrscheinlichkeit eines unbeabsichtigten Abfeuerns zu minimieren. Sie bieten auch die Möglichkeit, Zubehör wie taktische Beleuchtung oder Zieloptiken anzubringen, um die Schussgenauigkeit und Effektivität zu verbessern.
Bei der Auswahl einer Kurzwaffe für die Jagd ist es wichtig, persönliche Präferenzen, Erfahrung und die Art der Jagd zu berücksichtigen. Jäger sollten ihre Waffen sorgfältig auswählen, ihre Schießfertigkeiten verbessern und regelmäßiges Training durchführen, um eine sichere und effektive Verwendung zu gewährleisten.
Abschließend kann gesagt werden, dass Kurzwaffen für Jäger eine wichtige Rolle beim Fangschuss und der Fallenjagd spielen. Die Wahl des richtigen Kalibers und der richtigen Waffe hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Wildes, die Jagdsituation, persönliche Vorlieben und die gewünschte Leistung. Mit einer gut ausgewählten Kurzwaffe und einer angemessenen Ausbildung können Jäger ihre Jagderfahrung verbessern und gleichzeitig die erforderliche Präzision und Durchschlagskraft für eine erfolgreiche Jagd gewährleisten.