Die Erntejagd ist eine der effizientesten, aber auch der riskantesten Jagdmethoden - die mit Abstand meisten Jagdunfälle passieren aufgrund unzureichender Organisation bei dieser Form der Gesellschaftsjagd. Damit bei dieser spannenden und dynamischen Jagdmethode keine Gefährdung entsteht haben wir hier die wichtigsten Voraussetzungen für sicheren Jagderfolg zusammengefasst - und über welche Ausrüstung man verfügen sollte.
Organisation
Allzu häufig werden Jäger erst unmittelbar vor Beginn der Ernte vom Landwirt informiert, was zu Hektik und Chaos führen kann. Für wichtige Vorbereitungen, wie das sichere Anstellen und Einweisen der Schützen bleibt keine Zeit mehr. Aus Sicherheitsbedenken ist an der Teilnahme solcher Jagden dringend abzuraten.
Die Organisiation von Erntejagden kann sich allerdings schwierig gestalten, da die Termine aufgrund des Wetters oft erst kurzfristig festgelegt werden können- für den Jägdpächter und Jagdleiter eine logistische Herausforderung. Frühzeitige Kommunikation mit den in Frage kommenden Jägern und dem Landwirt ist hierbei Trumpf!
Erhöhte Jagdliche Einrichtungen
Nur in Mecklenburg-Vorpommern ist die Nutzung erhöhter jagdlicher Einrichtung gesetzlich vorgeschrieben. In allen anderen Bundesländern ist dieser Umstand nicht eindeutig gesetzlich geregelt. Die größte Gefahr bei Erntejagden liegt darin, dass Schützen ebenerdig, ohne Kugelfang in einem nicht eindeutig festgelegten Schussbereich waidwerken und dadurch andere in Gefahr bringen. Daher sind für die Sicherheit neben der Organisation, in dem Fall eindeutige Einweisung der Schützen auch erhöhte jagdliche Einrichtungen Pflicht. Vorsicht allerdings bei auf Pritschen von Pick-Ups montierten Drückjagdböcken. Diese können im Zweifel unter das Verbot fallen, aus Kraftfahrzeugen heraus Wild zu erlegen.
Ausrüstung
Für die Erntejagd benötigt man weitgehendst die gleiche Ausrüstung wie auf Drückjagden. Neben Kleidung in Signalfarben sind vor allem drückjagdtaugliche Visiereinrichtungen ein Muss, da meistens auf relativ kurze Entfernungen aus der Bewegung geschossen werden muss. Außerdem ist es wichtig die Umgebung im Auge behalten zu können, da oft in wenigen Sekunden darüber entschieden werden muss, ob geschossen werden kann oder nicht. Wie in den meisten Fällen gilt bei der Erntejagd, Im Zweifel den Finger gerade lassen.